«Das Wienerwaldhaus»
Was lange eine Domäne des österreichischen Westens war, wird nun auch im Osten von Bauherren immer stärker
nachgefragt und von Architekturbüros angeboten: solares und ökologisches Bauen. Kein Wunder also, dass beim Großen
Österreichischen Solararchitekturpreis 2003, bei dem die Einreichungen nicht nur nach energietechnischen,
sondern löblicherweise auch nach architektonischen Kriterien bewertet werden, zwei niederösterreichische Häuser unter den
Preisträgern waren.
Eines davon stammt von Architekt Thomas Abendroth
und zeigt, dass die architektonische Qualität nicht unbedingt
unter den Zwängen der Ökologie k.o. gehen muss. Es füllt eine schmale
Baulücke in einer historisch gewachsenen Siedlung,
wie sie für den Wienerwald typisch ist. Die mögliche Breite wurde ausgenutzt,
dennoch wirkt das Haus nicht ins Grundstück
hineingezwängt.
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Der Architekt hat sich einiges einfallen lassen, um den
Baukörper in die Höhe zu strecken und die horizontale Ausdehnung
möglichst wenig wirken zu lassen. Die Zweiteilung der Fassadenmaterialien
ist eine Maßnahme: Wo der Bau am höchsten ist, wurde er in eine
homogene Schicht aus Lärchen-Dreischichtplatten eingepackt. Die andere
Hälfte ist mit einer Bretterschalung verkleidet, die auch noch als Terrassenbrüstung über
die Haushöhe weitergezogen wurde, um den Turmcharakter zu betonen. Fensteröffnungen
sind sparsam gesetzt. Er möchte mit dem Einsatz von Glas bewusst umgehen,
sagt Thomas Abendroth. Denn die Energiegewinne durch große Fensterflächen
würden oft überbewertet, die Überhitzungsgefahr hingegen gern
unterschätzt.
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