Die Entwicklung der Pelletsfeuerung geht auf die frühen achtziger
Jahre zurück, als ausgelöst durch die weltweite Ölkrise verstärkt
nach alternativen Energiequellen gesucht wurde. In den USA wurde
der Pelletsofen und in Schweden die Großfeuerungen entwickelt.
Bei Kleinfeuerungen für den Haushalt und gewerblichen Pelletsfeuerungen
spielen heute österreichische Hersteller international eine führende
Rolle. Österreichische Pelletsheizungen werden in alle Länder Europas,
in die USA und auch nach Japan exportiert.
Es wird einige erstaunen, dass Österreichs modernste Heiz-Technologie
auf eine mittlerweile 20-jährige technologische Entwicklung zurückblickt.
Denn bereits Anfang der 80er Jahre entwickelte sich in Österreich
ein Interesse an Heizungen, die klein gehacktes Holz automatisch
verbrennen.
Gleichzeitig wurden die europaweit ersten, strengen Vorschriften
für Emissionen von Holzheizungen erlassen, die dazu zwangen, einen
intensiven Forschungs- und Entwicklungsprozess in Gang zu setzen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Unsere Grafik zeigt die Abgaswerte
geprüften Holzkessel. Lagen Anfang der 80er Jahre typische Abgaswerte
von Holzkesseln bei 20.000mg/Nm3 CO, so erzielen Pelletskessel
am Prüfstand heute 20 mg/Nm3 CO und weniger.
Auch bemerkenswert: früher traten große Streuungen auf und die
Kessel erzielten durchaus unterschiedliche Abgaswerte. Heute
weisen praktisch alle geprüften Kessel hervorragende Werte auf.
Gleichzeitig mit der Verbesserung der Abgaswerte konnte auch der Wirkungsgrad
entscheidend verbessert werden. Heute können wir aus der gleichen
Menge Holz fast die doppelte Energiemenge gewinnen wie vor 20
Jahren.
inen letzten ganz wichtigen Entwicklungsschub hat schließlich
die Einführung des neuen Brennstoffs Pellets gespielt. Pellets
erlauben eine noch bessere Kontrolle des Verbrennungsprozesses,
minimale Emissionen und eine hervorragende Betriebssicherheit.
CO2-neutrale Verbrennung
Pellets verbrennen CO2-neutral, das heißt, sie geben nur das CO2 ab,
das während des Wachstums aufgenommen wird. Somit wirken Pellets dem
Treibhauseffekt entgegen und leisten einen wertvollen Beitrag zur Schonung
der Umwelt. Was man von Heizöl nicht gerade behaupten kann. Emittiert
doch 1 Liter Heizöl ca. 2,9 kg klimaschädigendes CO2. Beim Ersatz alter
Heizanlagen kommt es zu einer wesentlichen Reduktion aller umweltschädlichen
Emissionen. Die Feinstaubemissionen einer modernen Pelletsheizung betragen
nur 1/100 der Emissionen eines alten Festbrennstoffkessels.
Kostensituation bei Pellets.
Immer mehr Menschen entscheiden sich für diese kostengünstige, bequeme
und umweltverträgliche Form des Heizens. Und das zu Recht, wie der Vergleich
von Pellets und Öl zeigt.
Die etwas höheren Anschaffungskosten für eine Pelletsheizung amortisieren
sich durch die günstigen Brennstoffkosten übrigens rasch:
Pellets sind derzeit ca. 50% billiger als Heizöl (Stand
Ende August 2005, 1l Heizöl = 2 kg Pellets). Förderungen der
Bundesländer können ebenfalls in Anspruch genommen werden. Übrigens:
Die Umstellung von einer Ölheizung auf eine Pelletsheizung ist
einfach und immer möglich.
Die gute Nachricht ¿ auch im Vollkostenvergleich schneidet Ihre Pelletsheizung
hervorragend ab. Damit steht fest: Wer sich für Pellets entscheidet,
hat die richtige Wahl getroffen. Für Heute, für Morgen und für Übermorgen.
Quelle:
Sonne
plus Holz: Solarwärmeanlagen
und Pelletsheizungen zur klimaneutralen solaren Vollversorgung" von
Rolf Hug
Zwei Drittel der Unternehmen des Sanitär-, Heizungs-, und Klimahandwerks
wollen ihre Aktivität im Bereich Solarwärme ausbauen. Eine Umfrage
der Zeitschrift sbz (Heft 16/2002) belegt, dass die Solarthermie
mittlerweile ein zentrales Arbeitsfeld des SHK-Handwerks ist. Doch
die Handwerker wollen nicht nur Kollektoren, Regelungen und Solarspeicher
installieren: Neben den Solaranlagen entwickeln sich Anlagen zur
energetischen Nutzung nachwachsender Rohstoffe zu einer interessanten
Komponente des Marktes. Sie liegen durchaus im Trend - in den langfristigen
Szenarien zur regenerativen Energieversorgung spielt die Biomasse
eine wichtige Rolle. Nach dem "Sustainable Scenario" der EU beispielsweise,
soll sie im Jahr 2050 ein Viertel des Primärenergiebedarfs decken.
Holzpellets
die Co2 Spirale
Die "Dekade der Biomasse"
Bis dahin ist noch ein weiter Weg zurückzulegen. Das Interesse an den
regenerativen Energielieferanten Holz, Raps, Schilf, Bio-Treibstoffen
und -gas nimmt jedoch zu, nicht zuletzt wegen der aktuellen Klima-Diskussion.
Und die Chancen stehen gut: Weltweit wächst etwa elfmal so viel Biomasse
nach, wie zur gesamten Energieversorgung gebraucht wird. Experten sehen
nach der erfolgreichen Markteinführung der Windenergie im vergangenen
Jahrzehnt nun die Chance, dass das neue Jahrtausend mit einer "Dekade
der Biomasse" beginnt. Deren Nutzung hat nichts mehr gemeinsam mit der
herkömmlichen Verbrennung von Holz, die oft mit Geruchsbelästigung und
Luftverschmutzung gleichgesetzt wurde und zu Recht als unkomfortabel
und nicht zeitgemäß empfunden wird.
"Solare Vollversorgung"
Der Kachelofen (ab zirka 7.000 Euro) erlebte bereits in den 90er Jahren
eine Renaissance; mittlerweile stagniert hier die Nachfrage. Gleichzeitig
stieg jedoch der Absatz der kostengünstigeren, frei stehenden Kaminöfen
um rund 20 %. Hochwertige Öfen sind ab 1.500 Euro zu haben. Komfortabler
und ideal zur Kombination mit Solarspeichern und -Kollektoren sind
vollautomatische Pelletsheizungen. Sie können die solare "Deckungslücke" im
Winter schließen. Die thermische Solaranlage versorgt den Haushalt
im Sommer und in den Übergangszeiten mit warmem Wasser und unterstützt
die Heizung bis zu 25 % - den Rest übernimmt eine Pelletsheizung. Damit
kann die Kombination Sonne und Holz eine Aufgabe lösen, welche die
Solarbranche noch immer mit dem Einsatz von Langzeitwärmespeichern
zu bewältigen versucht. Die dafür erforderlichen großvolumigen Speicher
oder Techniken wie die thermochemische Speicherung mit so genannten
Sorptionsspeichern stellen beim derzeitigen Stand der Entwicklung noch
keine wirtschaftliche Alternative dar.
Die Hersteller von Solaranlagen haben dieses Potenzial erkannt
und namhafte Unternehmen wie Solvis, Paradigma, Wagner & Co. oder ÖkoFEN
(Österreich) bieten Komplettlösungen für die Solarenergie-Nutzung
plus Holzverbrennung an. Moderne Kleinfeuerungsanlagen versorgen
den Haushalt mit CO2-neutral erwärmtem Trinkwasser und liefern
behagliche Raumwärme. Der deutsche Markt für Pelletsheizungen ist
in den letzten drei Jahren jeweils über 100% gewachsen: Allein
im vergangenen Jahr wurden hier rund 4.800 Anlagen bis 35 Kilowatt
in Betrieb genommen - das sind mehr als die Hälfte der insgesamt
in Deutschland installierten Pelletsheizungen. Am beliebtesten
sind Pelletsheizungen bei den Bauherren von Ein- und Zweifamilienhäusern.
Die meisten verkauften Anlagen sind Wasser führende Heizsysteme
mit automatischer Bestückung.
Informationen über den wachsenden Pelletsmarkt finden Multiplikatoren
der Branche am 23. und 24. September bei dem zweiten Industrieforum
Holzenergie in Stuttgart. Fachvorträge und eine begleitende Ausstellung
mit rund 30 Unternehmen, darunter Erzeuger von Pellets und Lieferanten
sowie Hersteller von Pelletskesseln und Systemanbieter, zeigen,
welche technischen und wirtschaftlichen Potenziale in dem neuen
Energieträger stecken.
Das gegenwärtige Marktvolumen beziffert Markus Elsässer,
Geschäftsführer der Solar Promotion GmbH und Veranstalter
des Industrieforums, mit nahezu 70 Millionen Euro. Im Jahr
2000 habe es noch bei knapp 35 Millionen Euro gelegen. Marktentwicklung Pelletsheizungen. Grafik: Solar Promotion
GmbH
Die Veranstaltung informiert über die Herstellung, Logistik, Qualitätssicherung,
Lagerung und Verbrennung. Besonderes Gewicht messen die Veranstalter
der sinnvollen Kombination von Solarenergie und Pelletsheizung bei. Darüber
hinaus sollen Erfahrungen aus der Praxis diskutiert und die gegenwärtigen
Rahmenbedingungen dargestellt werden, beispielsweise die Förderbedingungen
und die Energieeinsparverordnung (EnEV). Die Solar Promotion GmbH richtet
das Industrieforum in Kooperation mit dem Landesgewerbeamt Baden-Württemberg
aus.
Gespeicherte Sonnenenergie
Mit Solarenergie wandeln Pflanzen Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Luft,
Wasser und Nährstoffe aus dem Boden (Photosynthese) in Zellulose um,
die ihr Wachstum bewirkt.
Die hierbei aufgenommene Sonnenstrahlung wird in Form chemischer Energie
gespeichert, die bei der Verbrennung freigesetzt werden kann. Dabei wird
nur so viel CO2 emittiert, wie beispielsweise der Baum im Laufe seines
Lebens gespeichert hat, oder durch den nachwachsenden Wald wieder gebunden
werden kann. Innerhalb dieses Kreislaufs ist die Nutzung der Biomasse
CO2-neutral und eine Holz- beziehungsweise Pelletsheizung ein echter
Beitrag zum Klimaschutz.
Darüber hinaus bedeutet die Nutzung des einheimischen Energieträgers
Holz ein Stück Unabhängigkeit von den Erdöl- und -Erdgasimporten. Und
nicht zuletzt kann die Energieproduktion vor Ort zahlreiche Arbeitsplätze
schaffen, was in der Windenergie-Branche erfolgreich gezeigt wurde.
Heizen mit Holzpellets
Pellets sind Röllchen aus gepressten Holzspänen und Sägemehl. Das Ausgangsmaterial,
unbehandeltes und trockenes Restholz stammt aus Sägewerken und der holzverarbeitenden
Industrie. Es wird ohne Zugabe von chemischen Bindemitteln unter hohem
Druck geformt. Die Pellets sind zwischen 10 bis 30 Millimeter lang und
haben einen Durchmesser von 6-8 mm. Ihr Heizwert beträgt etwa 4,9 Kilowattstunden
pro Kilogramm, was ungefähr einem halben Liter Heizöl entspricht. Ihre
Qualität wird durch die DIN-Norm 51731 gesichert. Neben der CO2-neutralen
Verbrennung stellt das im Vergleich zu fossilen Brennstoffen geringere
Transportrisiko einen wichtigen ökologischen Vorteil dar: Tankerunglücke
und Lecks in Pipelines sowie die Verunreinigung des Grundwassers
Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sind die Versorgungssicherheit
des regional nachwachsenden Brennstoffs und sein Arbeitsplatzpotenzial
zu nennen, besonders aber der Preisvorteil: Im Gegensatz zum Öl-
und Gasmarkt erwarten Fachleute stabile Preise, die bereits heute
mit den fossilen Energien konkurrieren können. Das Stuttgarter
Biomasse-Informationszentrum (BIZ) geht davon aus, dass das Heizen
mit Pellets nur etwa 60 % der Kosten verursacht, die für Erdgas
anfallen, und nur 78% der Heizölkosten ausmacht. Die Hersteller
sehen die Pelletspreise in etwa auf dem Niveau des Heizölpreises
- und ihre Chance in steigenden Öl- und Gaspreisen.
Allerdings sind die Anschaffungskosten für Pelletskessel und -brenner
mit Fördersystem (zwischen etwa 7.000 Euro und 13.000 Euro) zur
Zeit noch höher als die Preise konventioneller Heizsysteme (Ein
konventioneller Gaskessel kostet etwa 6.000 bis 7.000 Euro). Der
unterschiedliche Lieferumfang und die Peripheriegeräte erschweren
hier einen direkten Vergleich. Das BIZ errechnete unter Berücksichtigung
der einmaligen Aufwendungen für die Heizungsanlage jährliche Heizkosten
von rund 2.650 Euro für ein Einfamilienhaus (Erdgas: zirka 2.430
Euro; Heizöl: etwa 2.350 Euro). Den Umstieg auf die umweltfreundlichen
Pellets erleichtert die Förderung über das Marktanreizprogramm
zu Gunsten erneuerbarer Energien: Pelletsheizungen, die an eine
Zentralheizung angeschlossen sind werden vom Bundesamt für Wirtschaft
und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit 55 Euro je Kilowatt errichteter
installierter Nennwärmeleistung gefördert, mindestens jedoch 1.500
Euro bei Anlagen mit einem Kesselwirkungsgrad von 90 %. Zusätzlich
gibt es zinsgünstige Kredite im Rahmen des CO2-Minderungsprogramms
der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Einzelofen, Zentralheizung und Solaranlage
Das Herz der Pelletsheizung ist die Brennkammer. Eine automatische Zündung
setzt die Verbrennung in Gang, die durch eine digitalelektronische Steuerung
geregelt wird. Sie stellt das optimale Verhältnis von Verbrennungsluft,
Brennstoffmenge und Betriebstemperatur her. Das ermöglicht niedrige Abgaswerte
und einen hohen Wirkungsgrad: Bis zu 95 % sind erreichbar. Die Staub-
und CO2-Emissionen der Pelletsheizungen liegen deutlich unter jenen anderer
biogener Festbrennstoffe. Letztere machen nach Berechnungen des Freiburger Öko-Instituts
einschließlich der Vorketten (z.B. Förderung, Transport und Umwandlung)
nur ein Fünftel der Heizöl-Verbrennung und etwa ein Drittel der CO2-Emissionen
der Energiequelle Erdgas aus. Im Vergleich mit den ökologisch nicht zu
rechtfertigenden Elektroheizungen schneiden die Pelletsanlagen hervorragend
ab: Eine Pelletsheizung gibt gerade mal ein Zehntel des Kohlendioxids
an die Umwelt ab, das die Strom-Heizung produziert - und selbst das wurde
ja schon durch das Wachstum der Bäume ausgeglichen.
Die Bauherren haben die Wahl zwischen Einzelöfen (Leistung bis zirka
11 Kilowatt; für einen oder mehrere Räume) und Pellets-Zentralheizungen.
Bei den einzelnen Öfen ist der Vorratsbehälter in der Regel seitlich
neben dem Ofen angebracht. Der Brennkessel kann von Hand oder halbautomatisch
mit Pellets versorgt werden.
Zentralheizungen mit einer Leistung bis zu 35 Kilowatt werden entweder
mit einer so genannten Förderschnecke oder einem Saugsystem mit Pellets
beschickt. Die einfache Technik der Förderschnecke kommt zum Einsatz,
wenn der Lagerraum für die Pellets unmittelbar neben dem Heizraum liegt.
Sie garantiert nicht nur hohe Betriebssicherheit, sondern arbeitet auch
sehr geräuscharm.
Die teilweise wartungsaufwendigeren Saugsysteme sind erforderlich, wenn
die Pellets nicht im ebenerdigen Nebenraum gelagert werden können. Mit
ihnen darf der Pelletsvorrat bis zu 20 Metern entfernt sein, beispielsweise
in Form eines Erdtanks. Von Nachteil ist der etwas höhere Geräuschpegel,
der sich durch Schallisolierung der Rohrleitungen und einen zwischengeschalteten,
periodisch aufgefüllten Vorratsbehälter senken lässt.
Sonne und Pellets
Sowohl Einzelöfen als auch Zentralheizungen können mit einer thermischen
Solaranlage kombiniert werden. Hierbei ist der Einbau eines Kombi-Pufferspeichers
erforderlich, der die Schnittstelle zwischen Solaranlage und Heizung
bildet. Liefert die Sonne nicht genug Energie für das Brauchwasser oder
die Heizung, schaltet eine an Regelung bei entsprechender Speichertemperatur
automatisch die Pelletsheizung ein. Je nach Gebäudestandard (Niedrigenergie-
oder Passivhaus) und Auslegung der Solaranlage kann bis zu einem Drittel
des Wärmebedarfs direkt von der Sonne gedeckt werden, was die Brennstoffkosten
entsprechend senkt und eine ideale Versorgung ohne fossile Energien bedeutet.
Wartung, Lager und Logistik
Hinsichtlich Bedienungskomfort und Automatisierung können Holzpelletsheizungen
mit konventionellen Systemen konkurrieren. Bei der Reinigung der Anlage
muss der Betreiber von Zeit zu Zeit anpacken: Obwohl die Pellets nahezu
rückstandsfrei verbrennen ist es nötig, die Asche alle sechs bis acht
Wochen aus dem Brennraum zu saugen, falls keine automatische Ascheaustragung
vorhanden ist. Bei einigen Anlagen ist dies nur einmal pro Heizsaison
erforderlich. Manche Pelletslieferanten nehmen die Asche sogar wieder
mit. Sie kann aber auch über den Hausmüll entsorgt werden und eignet
sich zudem, so der Freiburger Verein "fesa", hervorragend für die Düngung
von Pflanzen.
Die Hersteller von Solaranlagen haben dieses Potenzial erkannt
und namhafte Unternehmen bieten Komplettlösungen für die Solarenergie-Nutzung
plus Holzverbrennung an. Moderne Kleinfeuerungsanlagen versorgen
den Haushalt mit CO2-neutral erwärmtem Trinkwasser und liefern
behagliche Raumwärme. Der deutsche Markt für Pelletsheizungen ist
in den letzten drei Jahren jeweils über 100% gewachsen: Allein
im vergangenen Jahr wurden hier rund 4.800 Anlagen bis 35 Kilowatt
in Betrieb genommen - das sind mehr als die Hälfte der insgesamt
in Deutschland installierten Pelletsheizungen. Am beliebtesten
sind Pelletsheizungen bei den Bauherren von Ein- und Zweifamilienhäusern.
Die meisten verkauften Anlagen sind Wasser führende Heizsysteme
mit automatischer Bestückung.
Im Gegensatz zu Österreich und Skandinavien, wo bereits eine gute
Infrastruktur aufgebaut wurde, sind deutsche Kunden teilweise auf
Importe aus diesen Ländern oder aus Tschechien angewiesen. Das
soll und wird sich nach Auskunft der Branche ändern, wenn mehr
Nachfrage entsteht. Das sollte sich auch ändern, weil Transporte über
weite Strecken die Ökobilanz verschlechtern -und sich auf den Preis
auswirken. Es gibt zwar Hersteller, die in ganz Deutschland liefern,
aber im Norden bis zu 20 % mehr verlangen. In Süddeutschland werden
die Kunden schon jetzt zum Teil mit modernen Tankwagen beliefert,
können den Brennstoff aber auch abgepackt kaufen.
Für die Lagerung der Pellets wird etwa doppelt so viel Raum benötigt
wie für Heizöl und sollte individuell geplant werden. Der Bedarf
in Kilogramm entspricht ohne die Einsparung durch die Solaranlage
etwa der doppelten Zahl der verbrauchten Liter Heizöl. Ein Niedrigenergie-Einfamilienhaus
kommt im Jahr mit rund 4 Tonnen Pellets aus: Dafür sind etwa 3,6
Kubikmeter Lagervolumen erforderlich. Bei Neubauten in einem individuell
geplanten Raum, bei bestehenden Gebäuden in einem so genannten
Sacksilo oder in einem unterirdischen Tank im Garten.
Perspektiven für Pellets
Für Professor Siegfried W Rapp vom Landesgewerbeamt Stuttgart sind "die
kleinen Wärme-Wunder aus Holz" der Brennstoff der Zukunft. Wie sich der
Markt entwickeln wird, hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem
vom Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur, der Weiterentwicklung
der Technik und der Förderpolitik. Um das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit
kümmert sich seit Ende 2001 der Energie-Pellet-Verband (EPV).
Über die Technik, den Brennstoff, die Hersteller und die Logistik können sich
Planer, Energieberater und Fachhandwerker am 23. und 24. 9. in Stuttgart informieren.
Der dynamische Start der CO2-neutralen Pellets-Heizung verspricht viel - nicht
zuletzt den Handwerksbetrieben aus der Solarbranche.
Holzpellets
Die Technik der Pellets-Heizung wurde entwickelt, um Holzheizungen als
vollautomatische Anlagen betreiben zu können. Holzpellets bestehen
aus Sägemehl, das zu ca. 6 bis 10mm starken Röllchen gepresst ist.
Sie verwerten anderweitig kaum nutzbare Abfälle aus Sägewerken. Die
kleinen Pellets werden den (eigens dafür entwickelten) Heizöfen in
feinster Mengen- und Zeit-Dosierung vollautomatisch aus dem Vorratsbehälter über
ein Schneckengetriebe bzw. ein Gebläse zugeführt. Holzpellets enthalten,
anders als Stückholz, nur noch einen Wasseranteil von ca. 8%. Nur etwa
1% der Masse fällt als Asche an. Damit erreichen Holzpellets einen
deutlich höheren Brennwert als Stückholz. Der Brennwert von 2kg Pellets
entspricht dem von 1 Liter Heizöl.
Die bei der Verbrennung von Holz frei werdende Energie zählt zu den regenerativen
Energien, da Holz innerhalb weniger Jahrzehnte nachwächst. Die für Produktion
und Transport von Holzpellets erforderliche Energie beträgt etwa 2% der
im Brennstoff enthaltenen Energie im Gegensatz von 10-12% bei Heizöl
und Erdgas oder gar bis zu 40% bei Heizung mit Strom.
Holzpellets können überall hergestellt werden, wo Holzabfälle entstehen.
Die Transportwege sind kurz und die Versorgung ist gesichert. Bezogen
auf den Heizwert sind die Kosten von Holzpellets und Heizöl ungefähr
gleich.
Quelle:
Brennwerttechnologien
Wie funktioniert die Brennwerttechnologie?
Durch den im Brennmaterial gebundenen Wasserstoff entsteht bei
der Verbrennung Wasserdampf. Die darin enthaltene Restwärme, die
bei herkömmlichen Heizgeräten ungenutzt an die Umwelt abgegeben
wird, wird bei der Brennwerttechnik genutzt. Dabei wird der Wasserdampf
durch Abkühlung der Abgase gezielt kondensiert und die dabei freiwerdende
Energie an das jeweilige Heizmedium weitergeleitet. Neben der Nutzung
der latenten Wärme kommt es zusätzlich zu einem Energiegewinn durch
tiefere Abgastemperaturen. Abb. 1: Schema zum Vergleich zwischen Niedertemperatur-
und Brennwerttechnologie
Effizienz der Energieumwandlung
Die Effizienz von Öl-Brennwertanlagen wird über den Norm-Nutzungsgrad
(DIN 4702 Teil 8) beschrieben. Es handelt sich dabei um den Durchschnitt
von fünf zeitlich gewichteten Wirkungsgraden bei unterschiedlicher
Kesselauslastung. Der Jahres-Nutzungsgrad dagegen ergibt sich durch
eine Messung einer installierten Anlage, wobei die gleiche Anlage
je nach Rahmenbedingungen unterschiedliche Ergebnisse aufweisen
kann.
Üblicherweise wird die Effizienz eines Kessels auf den
Heizwert und nicht auf den Brennwert bezogen. Wird der
Energieinhalt des Wasserdampfs mitberücksichtigt, kann
sich so ein Wirkungsgrad von mehr als 100 % ergeben.
Bezieht sich die Effizienz nicht wie üblich auf den Heizwert
sondern auf den Brennwert, so ergibt sich beim Vergleich
der Nutzung von Gas und Öl eine gänzlich andere Sicht.
Geht man davon aus, dass bei Niedertemperaturkesseln bei Öl-
und Gas ein Wirkungsgrad von 93 % bezogen auf den Heizwert
vorhanden ist, so ist beim Vergleich bezogen auf den Brennwert
die Energieausnutzung beim Heizöl um 4,4 % effizienter. Ähnliche
Ergebnisse ergeben sich auch beim Vergleich der Effizienz
von Brennwertkesseln.
Tabelle 1: Vergleich der Wirkunsgrade
von Öl- und Gaskesseln bei Heizwert bzw. Brennwert als
Bezugsgröße.
Öl-Brennwertkessel haben einen Norm-Nutzungsgrad von bis
zu 105 % (40/30°C), wobei es bei der Angabe des Normnutzungsgrades
immer wichtig ist, zusättzlich anzugeben, auf welche Vor-
und Rücklauftemperatur der Nutzungsgrad bezieht. Bei installierten
Anlagen wurden Jahres-Nutzungsgrade von bis 98 % gemessen,
wobei Monate in den Übergansgzeiten sogar Nutzungsgrade
von fast 100 % erreichten.
Tabelle 2: Relevante Kennwerte für die
Brennwertnutzung bei Gasen und Heizöl EL
Einsatzgebiet
Die Nutzung der im Wasserdampf enthaltenen Energie erfordert eine
starke Abkühlung der Abgase. Der optimierte Einsatz der Brennwerttechnologie
erfordert Temperaturen von unter 47°C. Diese niedrigen Temperaturen
werden einerseits durch eine niedrige Rücklauftemperatur erreicht,
andererseits durch die Übertragung eines Teils der Wärme an die zugeführte
Heizluft. Für die Brennwerttechnologie eignen sich deshalb als Einsatzgebiete
vor allem gut isolierte Gebäude, beispielsweise mit Fußbodenheizung.
Aber auch bei weniger stark gedämmten Häusern kann diese Technologie
effizient eingesetzt werden, da wirklich hohe Heizungstemperaturen
nur an wenigen Tagen im Jahr benötigt werden. An diesen Tagen ist
die Effizienz dann zwar geringer als bei voller BW-Nutzung (z. B.:
102,5 % bei 70/50°C), aber nach wie vor höher als bei modernen Niedertemperaturkesseln.
Besondere Anforderungen bei der Brennwertnutzung
Im Vergleich zu herkömmlichen modernen Öl-Niedertemperaturkesseln
gibt es einige Besonderheiten, die auch in der ÖNORM H 5152 Brennwert-Feuerungsanlage-Planungsrichtlinie
angeführt werden.
Kondensatableitung
Das sich bildende Kondensat (max. 0,86 Liter je Liter Heizöl) ist
zu erfassen und zu entsorgen. Aufgrund des im Heizöl enthaltenden
Schwefels ist dieses Kondensat Säure, deren ph-Wert je nach Schwefelgehalt
zwischen 1,8 und 4,1 liegt. Nach den derzeit geltenden gesetzlichen
Regelungen muss das Kondensat neutralisiert werden, bevor es in
den Abwasserkanal eingeleitet werden kann. Die dafür verwendeten
Rohrleitungen müssen korrosionsunempfindlich sein. Bei einem angenommenen
Verbrauch von rund 3.000 Litern Heizöl im Jahr ist mit einem Kondensatanfall
von rund 2.500 Litern zu rechnen.
Viele Öl-Brennwertanlagen haben bereits eine im Kessel
integrierte Neutralisationsbox, deren Granulat (Kalkverbindung)
einmal im Jahr gewechselt werden sollte.
Abgasführung
Die Abgasführung muss in einer feuchtigkeitsunempfindlichen, korrosionsbeständigen
und druckdichten Rohrleitung erfolgen. Diese Eigenschaften weisen
beispielsweise bestimmte Kunststoffkamine auf, die in der Anschaffung
um bis zu 50 % günstiger sein können als Kamine für Öl-Niedertemperatur-Kessel.
Brennstoffqualität
Für die Öl-Brennwerttechnologie wurde ein eigenes hochwertiges
Heizöl Extra Leicht mit einem sehr niedrigen Schwefelgehalt (< 50
ppm) auf den Markt gebracht. Bei dieser Brennstoffqualität ergibt
sich eine annähernd mit Erdgas vergleichbare Luft- und Wasseremission.
Je nach Hersteller kann aber auch das herkömmliche Heizöl extra
leicht (< 1000 ppm) eingesetzt werden.
Produktvielfalt
In den letzten Jahren hat die Öl-Brennwerttechnologie einen wahren
Entwicklungssprung vollzogen. Neben klassischen Standkesseln haben
einige Produzenten auch Wandthermen auf den Markt gebracht. Insgesamt
dürfte es derzeit etwas mehr als 40 unterschiedliche Öl-Brennwertkesseln
von über zehn Herstellern in Östereich im Handel geben. Damit kann
die Brennwerttechnik mittlerweile auch bei Heizöl als Standard
bezeichnet werden. Die E.V.A. hat dazu eine eigene Marktübersicht
erstellt.
CO2-Reduktion
Der Effekt, den die Umstellung von herkömmlichen fossil betriebenen
Heizungssystemen auf die Brennwerttechnologie hat, ist keineswegs
unbeträchtlich, wie folgendes Rechenbeispiel verdeutlicht: Würde
man sämtliche hierzulande installierten Ölkessel, die älter als
20 Jahre sind, durch moderne Öl-Brennwertgeräte ersetzen, ließen
sich damit die CO2-Emissionen um 1,3 Mio. Tonnen reduzieren.
Der Anteil an dieser Ausbeute, der allein der Brennwerttechnologie
zuzuschreiben wäre, läge immerhin bei 250.000 Tonnen.
Promoting der Öl-Brennwerttechnologie
Aus technischer Sicht spricht heute nichts mehr gegen die breite
Nutzung der Öl-Brennwerttechnologie. Wenn sich jemand für den
Energieträger Heizöl für die Bereitstellung der Raumwärme entscheidet,
soll dabei die effizienteste verfügbare Technologie zum Einsatz
kommen. Das Ziel ist, dass sich der Marktanteil der Öl-Brennwertkesseln
rascher erhöht als dies in Österreich bei Gas der Fall war, um
so einen relevanten Beitrag zur Effizienzsteigerung im Raumwärmemarkt
erreichen zu können.
Die EU hat die Notwendigkeit erkannt, Effizienztechnologien ¿ auch
oder insbesondere ¿ bei fossilen Energieträgern, stärker
zu forcieren. Im EU-Programm
OPET gibt es deshalb einen Arbeitsschwerpunkt
für Brennwerttechnologie OPET
Clean Fossil Fuel. Dieser Schwerpunkt
wird von der E.V.A. geleitet und vom BMWA finanziell
unterstützt. Von der E.V.A. wurden dabei folgende Schwerpunkte
gesetzt:
Informationsfolder über Öl-Brennwerttechnologie für Endkonsumenten
Marktübersicht der in Österreich vorhandenen Öl-Brennwertkesseln
Expertentagung zum Thema Öl-Brennwertnutzung
Von der OMV wurde darüber hinaus die E.V.A. beauftragt, eine Technologiebroschüre
zu erstellen, die auf ca. 35 Seiten die technische Entwicklung
beschreibt.
Ziel sämtlicher Aktivitäten ist es, die Energieeffizienz
im Raumwärmemarkt zu verbessern
Quelle: E.V.A
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